Auch wenn mit fast 5.000 Gästen knapp die Hälfte aller anwesenden Zuschauern aus Duisburg den Weg ins Stadion am Zoo gefunden hat, über 9.000 Fans schauten schon lange nicht mehr bei einem Regionalliga-Heimspiel des Wuppertaler SV vorbei. Eine besondere Kulisse für den neuen Trainer Sebastian Tyrala, dessen Debüt rein vom Ergebnis her (1:2) gegen den Tabellenführer aus Meiderich in die Hose ging.
Die Bergischen bleiben nach der sechsten Niederlage aus den vergangenen sieben Spielen im Abstiegskampf stecken. Und doch nahm der neue Trainer viel Positives aus seinen ersten 90 Minuten in Wuppertal mit – vor allem mit Blick auf die geforderten Grundtugenden Kampf, Leidenschaft und die starke läuferische Leistung.
„Ich fühle mich schon etwas leer, weil ich schon gehofft habe, dass das Spiel nach dem 1:1 umschlagen könnte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das 1:2 noch fällt. Aber die Jungs haben vieles gut umgesetzt und auch fußballerisch Lösungen gefunden. Es stand eine sehr junge Truppe auf dem Platz. Der Älteste war 27. Das sagt viel aus und ich bin sehr stolz auf mein Team“, sagte Tyrala.
Und auch von gegnerischer Seite gab es viel Zuspruch. „Sebastian bringt hier schon neues Leben rein, das hat man gemerkt. Er hat hier einen geilen Verein mit Tradition, der auf jeden Fall in der Liga bleiben sollte und weiter viele Zuschauer mobilisieren kann“, lobte MSV-Trainer Dietmar Hirsch.
Tyrala begründet den Torwartwechsel
Um ein Zeichen der Veränderung zu setzen, nahm der 36-Jährige einen Torwartwechsel vor. Krystian Wozniak, der seinen Stammplatz Ende August an Michael Luyambula verlor, kehrte zwischen die Pfosten zurück. „Es war keine Entscheidung gegen Mike. Wozi sah vielleicht beim zweiten Gegentor etwas unglücklich aus. Es bleibt ein 50:50-Zweikampf“, erklärte Tyrala.
Einen besonders bitteren Beigeschmack hatte in der Schlussphase noch Gelb-Rot gegen Dildar Atmaca. Der Offensivmann hatte das Wuppertaler Spiel nach seiner Einwechslung für den verletzten Pedro Cejas noch so sehr belebt. Cejas hingegen musste sogar noch ins Krankenhaus.
„Wir wissen nicht genau, was es ist, aber es sah nicht gut aus. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist. Zum Platzverweis: Da erwarte ich, dass er sich cleverer verhält. Vor allem die erste Gelbe Karte war dumm und nicht nötig“, sagte Tyrala.